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Ein frischer Blick auf das Werk Emil Noldes

„Stille Welten“ im Nolde-Museum

Martyrium: Nolde sparte nicht an Drastik: „Triptychon „Martyrium I – III“. Fotos: Eggers

Harmonie der Gegensätze: Dr. Christian Ring zeigt die Hommage an die Farbe: Triptychon „Harmonie der Gegensätze“.

Seebüll (ge) – Nun sind die Umbaumaßnahmen im Nolde-Museum in Seebüll abgeschlossen und die Nolde-Stiftung lädt mit der 66. Jahresausstellung „Emil Nolde – Stille Welten“ zu einem frischen Blick auf das Werk Emil Noldes ein.

Anhand von 90 Werken (Klassikern und Neuentdeckungen) wird die Relevanz Emil Noldes aufs Neue dargelegt. Anlässlich einer Präsentation der neuen Ausstellung erläuterte Dr. Christian Ring, Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, deren Grundgedanken: „Viele sehnen sich nach Stille.“ Besonders nach den zwei Jahren in der Corona-Pandemie finde man in der Stille Kraft und ein anderes Bewusstsein. In all den ausgestellten Motivwelten habe Nolde die Stille aufgegriffen, auch in überraschenden Facetten.

„Wir kennen Nolde als großen Farbenstürmer. Doch hier sieht man ihn als Meister der Balance.“ Anhand des Triptychons „Harmonie der Gegensätze“ zeigte Dr. Ring, welche neuen Erkenntnisse er persönlich über das Werk Noldes gewonnen hat. „Mir ist klar geworden, wo sich der Ursprung von Noldes Kunst manifestiert.“ Es sind nicht die weltlichen Themen der drei Bilder des Triptychons, sondern: „Es ist die Hommage an die Farbe selbst.“ Nolde sagte sinngemäß: „Gute Bilder brauchen 30 Jahre. Meine brauchen mehr.“

Hierzu stellte Dr. Ring fest, dass die Kunst Noldes auch heute noch nicht vollständig erschlossen sei und es noch vieles in seinen Werken zu entdecken gäbe.

Zu der Ausstellung gehört auch der beliebte Klassiker „Sonnenblumen“. Entsprechend Noldes Aussage „Heimat ist der Urboden“ begann seine Leidenschaft für Farben bei der Betrachtung von Blumen. Daher stellen Blumendarstellungen auch so einen zentralen Aspekt in der Kunst Noldes dar. Die Ausstellung „Stille Welten“ führt vorbei an Gemälden wie „Helles Meer“, „Verwundeter Jüngling“ und „Frau sinnend“.

Letztlich wird mit dem Triptychon „Martyrium I – III“ die Stille durchbrochen und der Besucher mit Gewalt konfrontiert. Das Werk zeigt drei biblische Motive, bei der Nolde nicht mit Drastik sparte.
Den Besucher führt es weiter zu einer Ausstellung von 30 Objekten aus Noldes Sammlung. Sören Gross (wissenschaftlicher Volontär) erläutert, dass man hier den „Künstler als Sammler“ sehe. Nolde habe zahlreiche außergewöhnliche Gegenstände von seinen Reisen mitgebracht: darunter viele religiöse Artefakte wie Buddha-Statuen, ägyptische Figuren und Masken.
Mit der Neueröffnung des Nolde-Museums werden hier auch neue kulinarische Genüsse geboten. Der international erfahrene Koch John Kasraei bietet in der Gastronomie, die nun den Namen „Element“ trägt, herzhafte Gerichte, gute Weine und Besonderes aus seiner Feinkostmanufaktur an.

Geöffnet bis 31. Oktober 2022

Das Nolde-Museum mit der Jahresausstellung „Emil Nolde – Stille Welten“ ist vom 1. März bis 31. Oktober 2022 täglich (auch feiertags) von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt für Erwachsene: 8 € (Kinder bis 12 Jahren frei; Schüler, Auszubildende, Studenten und Menschen mit Behinderung ermäßigt).