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Nordfriesische Erstunterkunft in der Husumer Messehalle

Nordfriesland ist bereit für die Flüchtlinge

Ein Blick auf die „Zeltstadt“ in der Messehalle Husum. Hier können zunächst erstmal 280 Menschen versorgt werden. Fotos: Küther

Es gibt viel zu organisieren: Landrat Florian Lorenzen mit Ministerin Sabine Sütterlin-Waack in der Messehalle Husum. Foto: Klein

Husum/NF (hk) – „Man kann Ihnen gar nicht genug danken: Dass Ihr so schnell ward und dass Ihr hier so gut Hand in Hand arbeitet“, war die schleswig-holsteinische Ministerin Sabine Sütterlin-Waack bei der Besichtigung der nordfriesischen Erstunterkunft in der Messehalle am Montagmorgen voll des Lobes. Sonst höre man oft, was alles nicht gehe, aber in Husum höre sie nur: „Wir schaffen das!“

Und in der Tat konnte sich das, was die Mitarbeiter des Kreises gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen am Wochenende aufgebaut hatten, sehen lassen. Da waren die notwendigsten Sachen wie Betten und sanitäre Anlagen, aber auch ganz viele Dinge, an die man nicht als Erstes denkt: Handyauflademöglichkeiten, Waschmaschinen, Wäscheständer, Wasserkocher zum Wärmen von Babybrei bis hin zu Damenhygieneartikeln und Ohrstöpseln.

„Ganz viele Anregungen kamen von unseren Ehrenamtlichen“, freute sich Landrat Florian Lorenzen über das große Engagement. Sogar ein kleiner Spielplatz wurde vom Messeteam auf einer Empore eingerichtet. Auf einer anderen können sich die Flüchtlinge über die aktuelle Situation in ihrem Heimatland informieren.

Für das leibliche Wohl sorgt der Messecaterer, für die medizinische Verpflegung gibt es eine Apotheke und eine kleine „Arztpraxis“ vor Ort. Zudem sind hier nun Mitarbeiter aus allen für die Erstaufnahme relevanten Kreisverwaltungsabteilungen ansässig.

„Jeder Flüchtling bekommt bei der Aufnahme sofort einen Termin für den nächsten Tag mitgeteilt“, schilderte Lorenzen, dass man wirklich alles Erdenkliche unternehme, um es den Flüchtlingen so leicht und so angenehm wie möglich zu machen.

Die erste Flüchtlingsfamilie mit einem fünf Monate alten Baby ist bereits untergebracht, mit den nächsten zwei großen Bussen aus Warschau rechnete man Montagnacht.
Insgesamt können erst einmal 280 Menschen in der Zeltstadt versorgt werden plus gegebenenfalls 60 in Containern, die auch für die Isolierung von Corona-Infizierten dienen.

Für die anschließende Unterkunft in den Kommunen kann der Kreis auf zunächst 250 Plätze zurückgreifen. „Aber das wird nicht reichen“, bittet der Landrat die Bevölkerung, sich auf der Internetseite des Kreises unter www.nordfriesland.de/ukraine zu informieren.

Wer darüber hinaus helfen will, kann seine Angebote an die zentrale E-Mail-Adresse hilfe@messehusum.de oder die Telefonhotline 04841 902800 (werktags von 9 bis 14 Uhr) richten oder das Online-Formular auf www.hilfe.messehusum.de ausfüllen.
Dolmetscher gesucht

Kurzfristig wird vor allem personelle Unterstützung mit ukrainischen und russischen Sprachkenntnissen gesucht.